25 Jahre Hospiz „Rickers-Kock-Haus“ in Lübeck

Seit Ende 1999 werden in der Einrichtung der Diakonie Nord Nord Ost unheilbar erkrankte Menschen begleitet.

Ein Ort für die letzte Lebenszeit: Im Hospiz „Rickers-Kock-Haus“ der Diakonie Nord Nord Ost werden unheilbar erkrankte Menschen gepflegt und persönlich begleitet. Eine wichtige Rolle spielen auch ihre Angehörigen, die jederzeit in die Einrichtung in der Moislinger Allee kommen können und hier ebenfalls unterstützt werden. Jetzt wurde das Hospiz 25 Jahre alt. „Es ist kein stilles Haus, in dem nur getrauert wird“, sagt Einrichtungsleiterin Beke Jacobs. „Es wird bei uns auch viel gelacht - es ist ein Ort des Lebens.“

Zum Jubiläum des Hospizes fand am Samstag, 17. Mai 2025, in der Lutherkirche zu Lübeck ein Festakt mit geladenen Gästen statt. Darunter war auch Pia Steinrücke, Senatorin für Wirtschaft und Soziales der Hansestadt Lübeck: „Mich beeindruckt, was für eine wichtige und wertschätzende Arbeit im Rickers-Kock-Haus geleistet wird. Vor allem werden hier die Themen Sterben und Tod sichtbar und greifbar gemacht - ich bin froh, dass es diese Einrichtung in unserer Stadt gibt.“

Sieben Plätze bietet das Rickers-Kock-Haus. 85 bis 90 Menschen werden hier jährlich begleitet. Durch den Aufenthalt im Hospiz wird das Leben weder verkürzt noch verlängert. Schmerzen und Krankheitssymptome werden gelindert, vor allem aber bauen die Mitarbeitenden eine Beziehung zu den unheilbar erkrankten Menschen auf. „Neben professioneller Pflege gehört zu unserer Arbeit, jede und jeden mit allen Bedürfnissen, Sorgen und Gedanken wahrzunehmen“, so Einrichtungsleiterin Beke Jacobs. „Wir versuchen auch, letzte Wünsche zu erfüllen und zu ermöglichen, zum Beispiel einen Konzertbesuch oder einen Besuch im Lieblingsrestaurant.“

All das leistet im Hospiz der Diakonie Nord Nord Ost ein Team aus professionellen Fachkräften und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Die Kosten werden zu 95 Prozent von der jeweiligen Krankenkasse getragen, die restlichen fünf Prozent wirbt der Förderverein des Hospizes Rickers-Kock-Haus in Form von Spenden ein.

Was sich in den 25 Jahren verändert hat: „Die Menschen kommen später zu uns, oft in weit fortgeschrittenem Krankheitszustand - dadurch wird die Behandlung komplexer“, sagt Beke Jacobs. „Und wir erleben eine zunehmende Zahl an Alleinstehenden, die keine Angehörigen haben. Hier sind unsere Zuwendung und unsere offenen Ohren umso wichtiger.“

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Beim Festakt zum Jubiläum des Rickers-Kock-Hauses in der Lutherkirche (v.l.): Hospizleiterin Beke Jacobs, Fred Mente, Geschäftsführer der Diakonie Nord Nord Ost, Senatorin Pia Steinrücke und Thomas Fürst, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Hospizes.