Digitale Transformation in der Pflege: Ein Projekt für die Zukunft
Moderne Technik wird besonders in der Pflege eine immer größere Rolle einnehmen. Wie sich die Diakonie Nord Nord Ost weiterentwickelt.
Alles wird immer digitaler. In nahezu allen Lebensbereichen. Auch die Arbeit in der Diakonie Nord Nord Ost verändert sich. Moderne Technik wird ganz besonders in der Pflege eine immer größere Rolle einnehmen. Die technischen Entwicklungen bieten ganz neue und viel mehr Möglichkeiten. Und diese werden aus unterschiedlichen Gründen auch immer notwendiger. Wie sich die Diakonie Nord Nord Ost im Zuge dessen weiterentwickeln möchte, zeigt sich aktuell beim Projekt „FutureCare“.
„Mit FutureCare treiben wir die digitale Transformation in der Senior*innenpflege voran“, sagt Projektleiterin Dana Hieronimus. „Bereits jetzt haben wir in unseren Pflegeeinrichtungen zahlreiche moderne Technologien integriert. Bei unserem Projekt geht es nun darum, bis Ende 2026 weitere neue intelligente Sensorik und KI-gestützte Systeme einzuführen.“ Und zwar im Lübecker Lotti-Tonello-Haus und im neuen Pflegezentrum in Geesthacht, das in diesem Sommer eröffnet.
Der Mensch im Mittelpunkt
Die Ziele der digitalen Transformation in der Pflege liegen auf der Hand: Die Mitarbeitenden sollen entlastet werden und die Pflegequalität zum Wohl der Senior*innen weiterentwickelt werden. Die Vision hinter allem: Technischer Fortschritt und Menschlichkeit sollen vereint werden – denn im Herzen der Pflege steht der Mensch.
Eines von vielen Beispielen, die die digitale Transformation beinhaltet – und von dem die eine oder der andere vielleicht schon mal gehört hat –, ist die Pflegedokumentation „Vivendi Mobil mit Voize“. Mit dieser können Pflegekräfte Pflegeberichte, Vitaleinträge und Bewegungsprotokolle frei am Smartphone einsprechen. Das System erfasst mittel KI-Unterstützung das Gesprochene in den jeweils richtigen Kategorien – und überträgt sie dann automatisch in das Dokumentationssystem. Stichwort: Zeitersparnis. Weitere Beispiele sind moderne Lichtrufanlagen und Sturz-Sensorik mit Früherkennung.
Qualifizierung in der Praxis
Aber klar: All das muss den Mitarbeitenden erstmal alles erklärt werden – und sie müssen es dann üben. Die Mitarbeitenden stehen beim Projekt eindeutig im Vordergrund. „Das ist Teil unserer Arbeit. Wir qualifizieren die Pflegekräfte in den beiden Piloteinrichtungen – ob vor Ort oder per E-Learning. Denn es geht ja schließlich darum, dass sie mit der neuen Technik gut in der Praxis arbeiten können“, so Anny Fischer, eine der verantwortlichen Mitarbeitenden aus dem Future-Care-Team der Diakonie Nord Nord Ost. „Darum werden sie auch aktiv an dem Prozess beteiligt. Wir brauchen ihre Rückmeldungen, ob und wie es in der Praxis am Ende funktioniert, beziehungsweise wo noch Nachbesserungen nötig sind.“
Ganz wichtig und deshalb immer wieder hervorzuheben: „Die Mitarbeitenden sollen keineswegs durch neue Technik ersetzt, sondern vielmehr in ihrer Arbeit unterstützt werden. Die digitale Transformation ist eine große Chance“, sagt Dana Hieronimus. In Zeiten von Fachkräftemangel soll der Pflegeberuf durch Einsatz von KI und Co. attraktiver gemacht werden, um schließlich mehr Menschen für dieses Arbeitsfeld zu gewinnen – und zu halten. Auch mit Blick auf den demografischen Wandel ein entscheidender Aspekt.
Und danach?
Mittelfristig sollen die Erkenntnisse von „FutureCare“ sowohl auf weitere Einrichtungen der Diakonie Nord Nord Ost als auch auf die Pflege-/Gesundheitsbranche im Allgemeinen übertragen werden.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms rückenwind3 für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus) gefördert.
