Schichtwechsel für Menschen mit und ohne Behinderungen
Die Diakonie Nord Nord Ost sowie acht Unternehmen und Betriebe aus Lübeck nahmen am bundesweiten Aktionstag teil.
„Schichtwechsel“ – so heißt die Aktion, die am Donnerstag, 10. Oktober 2024, bundesweit stattfand. Mitarbeitende aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen hospitierten an diesem Tag auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig hatten Unternehmen und Betriebe die Möglichkeit, sich über die Werkstätten und ihre Angebote zu informieren. In Lübeck nahm die Diakonie Nord Nord Ost an der Aktion teil und konnte acht Partner*innen hierfür gewinnen.
„Wir möchten ein Netzwerk aufbauen, um Menschen mit Behinderungen auf kurzen und unkomplizierten Wegen Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und außerhalb der Werkstätten zu ermöglichen“, sagte Julia Hein vom Übergangsmanagement der Diakonie Nord Nord Ost. „Hierfür ist der Schichtwechsel ideal: Auf der einen Seite können Menschen mit Beeinträchtigungen zeigen, was sie können. Auf der anderen Seite werden attraktive Arbeitsplätze mitten in der Gesellschaft geboten.“
Einer der Schichtwechsel fand bei „Fangfrisch“ statt: Oliver Noske, der sonst in der Metallwerkstatt der Diakonie Nord Nord Ost arbeitet, packte am Aktionstag in der Brauerei des Lübecker Fischrestaurants mit an. „Das ist eine super Möglichkeit für mich – zum einen, weil mich das Bierbrauen schon lange interessiert und ich so etwas Neues ausprobieren kann, zum anderen kann ich zeigen, was alles in mir steckt.“ Weitere Partnerunternehmen waren Backbedarf Martens, Flexschlauch, ein Famila-Markt, eine Thalia-Buchhandlung, die Tischlerei Kuhlmann, TraveNetz sowie Dräger.
Vertreter*innen der teilnehmenden Unternehmen waren am Aktionstag auch zu einem gemeinsamen Austausch ins Café Ulrich`s der Diakonie Nord Nord Ost eingeladen. „Wir machen gerne beim Schichtwechsel mit, um Menschen eine Chance zu bieten, die es nicht so einfach haben, auf dem Arbeitsmarkt einen Platz zu finden“, sagte Vivien Salamon von der Thalia-Buchhandlung in der Breiten Straße. „Den Austausch und die Idee finde ich sehr interessant. Sich zu begegnen und sich kennen zu lernen ist einfach wichtig!“
Zu oft würden die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen leider als Einbahnstraße verstanden, sagt Julia Hein von der Diakonie Nord Nord Ost. „Aber während sie mit ihrem geschützten Rahmen für manche genau der richtige Arbeitsort sind, passen andere Menschen viel besser auf den allgemeinen Arbeitsmarkt – und möchten sich auch genau dort mit ihren individuellen Fähigkeiten einbringen.“
Das Übergangsmanagement der Diakonie Nord Nord Ost steht sowohl Menschen mit Behinderungen als auch Unternehmen und Betrieben beim gegenseitigen Kennenlernen zur Seite und begleitet den Einstieg ihrer Klient*innen in den Arbeitsmarkt auch längerfristig. Gerne informiert Julia Hein zu diesem Thema, sie ist unter Telefon 0152 02830143 oder julia.hein@diakonie-nordnordost.de erreichbar.