Zu Fuß von Lübeck nach Athen

Zdzislaw Ledzianowski pilgerte 70 Tage für das Hospiz "Rickers-Kock-Haus" der Diakonie Nord Nord Ost.

„Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass es mehr gute als böse Menschen gibt auf der Welt“, sagt Zdzislaw Ledzianowski. 70 Tage ist der 70-Jährige gepilgert, von Lübeck bis Athen, 2700 Kilometer davon zu Fuß. Jetzt ist er zurück in der Hansestadt – und sein erster Weg führte direkt zum Hospiz „Rickers-Kock-Haus“ in der Moislinger Allee. Denn für diese Einrichtung der Diakonie Nord Nord Ost war er unterwegs, um Spenden zu sammeln.

„Die Arbeit, die hier geleistet wird, verdient höchste Anerkennung und Aufmerksamkeit“, sagt Zdzislaw Ledzianowski. „Ich bin sehr dankbar dafür und wollte etwas zurückgeben.“ Seine Reise führte ihn durch Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Mazedonien und Griechenland. Immer mit dabei war sein umgebauter Fahrradanhänger mit Proviant und Campingzubehör. „Die Hälfte der Nächte habe ich gezeltet, die andere Hälfte durfte ich in Gemeindehäusern oder bei Menschen übernachten, die ich unterwegs getroffen habe“, erzählt Zdzislaw Ledzianowski. „Es war einfach großartig: Immer wieder wurde ich auch zum Essen eingeladen oder es hing plötzlich eine Tüte mit Obst oder Brot an meinem Zelt.“

Natürlich erlebte der Pilger auch einige Abenteuer. „Mehrfach ist mein Wagen kaputt gegangen, da musste ich dann jedes Mal eine Werkstatt finden – und einmal habe ich mich in Griechenland komplett verlaufen, der Weg endete einfach im Gestrüpp. Aber es ist alles gut gegangen und ich bin vor allem gesund geblieben!“ Von seinem eigentlichen Reiseziel, Jerusalem, musste er aufgrund der aktuellen Situation in der Region abweichen. „Aber ich möchte eines Tages noch dahin, weil es so ein wichtiger Ort für drei große Weltreligionen ist“, so Zdzislaw Ledzianowski, der nun letztlich bis Athen wanderte.

Das Hospiz “Rickers-Kock-Haus“ der Diakonie Nord Nord Ost freut sich sehr über die besondere Aktion. „Dass Herr Ledzianowski an uns gedacht und diesen Weg für uns gegangen ist, empfinden wir als echtes Geschenk“, sagt Einrichtungsleiterin Beke Jacobs. Die gesammelten Spenden - bisher sind 500 Euro zusammengekommen - möchte sie für zwei hochwertige Kerzenleuchter verwenden. „Wir haben ein besonderes Ritual, wenn jemand in unserem Hospiz verstirbt und wir diesen Menschen verabschieden - hierfür sind die Leuchter gedacht“, so Beke Jacobs.

Die Aktion und die Arbeit des Hospizes „Rickers-Kock-Haus“ kann weiterhin per Spende auf das Konto der Diakonie Nord Nord Ost bei der Sozialbank, IBAN DE41 3702 0500 0004 4080 44, unterstützt werden. Als Verwendungszweck sollte „Pilgerreise Hospiz“ angegeben werden. Zur Online-Spendenmöglichkeit geht es hier.

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Drei Personen, Vertreter der Diakonie Nord Nord Ost, stehen lächelnd vor einem Gebäudeeingang. Ein Mann in einer blauen Jacke und eine Frau in einem grünen Pullover stehen neben einer anderen Frau in einem graukarierten Mantel. Vor ihnen steht ein mit verschiedenen Waren beladener Karren. Um sie herum sind Büsche mit Herbstlaub.
Wieder dort, wo Ende Juli alles begann (v.l.): Pilger Zdzislaw Ledzianowski, Alexandra Pump vom Fundraising der Diakonie Nord Nord Ost und Hospiz-Leiterin Beke Jacobs vor dem "Rickers-Kock-Haus".