E-Sport-Turnier: Zocken auf großer Kino-Leinwand
Werkstattmitarbeitende der Diakonie Nord Nord Ost waren begeistert vom Angebot - und zeigten ihr Können auf den Konsolen.
Das war großes Kino und großer E-Sport zugleich: Mitarbeitende mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung aus dem Werkstattbereich der Diakonie Nord Nord Ost traten am Mittwoch, 29. November, zu einem E-Sport-Turnier im „Movie Star“ in Bad Schwartau an. Mit dem Turnier schlug die Diakonie Nord Nord Ost ein ganz neues Kapitel in ihrem Sportbereich auf und reagierte damit auf das hohe Interesse der Kolleg*innen. „Wir treffen da den Nerv der Zeit. Gleichzeitig nehmen wir damit eine bundesweite Vorreiter-Rolle im Bereich E-Sport für Werkstattmitarbeitende ein. In dieser Form gibt es das noch nicht“, sagt Dennis Grell von der Medienwerkstatt „20heads“ der Diakonie Nord Nord Ost, der das Projekt mit dem Sportbereich organsierte.
Ein Kinosaal bot den perfekten Rahmen, um auf großer Leinwand und vor anfeuernden Zuschauer*innen auf den Spielkonsolen um den Titel im Fußball-Videospiel „Fifa 23“ und „Mario Kart“ zu spielen. Der Modus: Eins gegen eins, im K.O.-System. „Das ist ein Traum, auf so einem riesigen Bildschirm zu zocken, vor allem Mario Kart, das ist ja ein Kult-Spiel“, sagte Philippus Schäfer, der in der Tischlerei der Diakonie Nord Nord Ost arbeitet. Er holte sich am Ende den zweiten Platz. Julian Jelen wiederum war der strahlende Sieger in „Fifa 23“. „Ich war beim Spielen echt aufgeregt, das war wirklich ein großer Spaß – allein schon dabei zu sein“, so der Mitarbeitende der Kulturakademie der Diakonie Nord Nord Ost.
Das Turnier, für das sich 16 Spieler*innen qualifiziert hatten, folgte auf einen Vorentscheid vor zwei Wochen, bei dem mehr als 60 Werkstattmitarbeitende antraten. „Das war noch mehr, als wir erwartet hatten. Für viele war das Ganze ein echtes Highlight, alle hatten riesigen Spaß und von allen Seiten gab es viele positive Rückmeldungen“, so Sönke Wollentin vom Sportbereich der Diakonie Nord Nord Ost. Auch wenn es kein herkömmlicher Sport ist, habe E-Sport durchaus eine Berechtigung: „Er schult das Reaktionsvermögen und die Feinmotorik. Da gehört schon Können dazu, auf einem guten Niveau zu spielen.“
Der Erfolg des Turniers gibt den Veranstaltenden recht. „Wir werden den E-Sport jetzt bei uns weiter etablieren, sodass er ein regelmäßiger Teil des Angebots für die Werkstattmitarbeitenden wird“, sagt Dennis Grell. Ab Anfang nächsten Jahres können sie sich an den Konsolen immer wieder neu beweisen – und vor allem Spaß haben.
Hintergrund:
Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung, die in den Werkstätten der Diakonie Nord Nord Ost arbeiten, können sich in unterschiedlichen Sportarten ausprobieren. So bietet der Sportbereich zum Beispiel Tischtennis, Fußball und Schwimmen an. Unter anderem geht es darum, sie zu fördern und zu fordern – und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung voranzubringen.
Die Finalspiele:
- Sieger in "Fifa 23" = Julian Jelen im Finale gegen Lars Peters.
- Sieger in "Mario Kart" = Jannik Rommel im Finale gegen Philippus Schäfer.